Wenn man mal die Entscheidung - Kahn oder Lehmann- aussen vor lässt, dann finde ich, das Herr Klinsmann hier sehr wohl einen Fehler gemacht hat. Schon im letzten Jahr haben beide gesagt, das sie sich vorstellen könnten, ima Falle einer Nicht-Nominierung auf den Platz2 zu verzichten und nicht an der WM teilnehmen. Hier würden schon einmal meine Alarmglocken klingeln und mich dazu veranlassen etwas zu unternehmen. Folgende Gedanken dazu:
1. Beide Torhüter sind in dem Alter, in dem keine grossen Sprünge in der Entwicklung der Fähigkeiten und des Charakters zu erwarten sind.
zu 1. Turniere sind immer etwas besonderes. Die Form der letzten 2,3,4,5,8... Monate gibt keine Rückschlüsse auf die Form bei einem zukünftigen Turnier.
2. Ich entscheide im Mai, dann springt die Nummer 2 ab und ich habe ein Problem (keine Nummer 2 mehr). Meine neue 2 hat dann noch keine Spiel mit der Mannschaft absolviert.
3. Lasse ich mir von einem mittelmässig bis guten und einem Klasse-Torhüter oder deren Anhämgseln den Zeitpunkt meiner Entscheidung vorschreiben (Frage ist jetzt beantwortet: Ja!, Wir haben noch nicht Mai und die Entscheidung ist gefallen).
4. Habe ich noch andere Alternativen
Als Klinsmann weiss ich nun, das ich einen Fehler gemacht habe.
Klinsmann, Löw & Bierhoff haben Eier ...
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Am erstaunlichsten fand ich, wie er seine Entscheidung begründet hat und wie er zum Ausdruck gebracht hat, dass er möchte, dass die Torwartdiskussion jetzt endlich beendet sein sollte damit die Mannschaft sich voll auf die WM konzentrieren kann.Dino hat geschrieben:Kahn hat bekanntgegeben, dass er auch als Torwart Nr. 2 für die WM zur Verfügung steht. Respekt, hätte ich nicht gedacht.
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Aus der heutigen Süddeutschen Zeitung ein Kommentar von Klaus Hoelzenbein und ein Interview mit Uli Stein zu dem Thema, das die Nation bewegt:
Mir gefällt die Idee von der Männerpension
Kahn hat, nimmt man ihn beim Wort, akzeptiert, was er - wie viele fürchten - nie akzeptieren würde: Er wird beim Eröffnungsspiel am 9. Juni klaglos ertragen wollen, dass Rivale Lehmann im Tor steht, er wird versuchen, keine grimmige Miene zum neuen Spiel zu machen. Hält er das durch, wird man am Ende sagen können, er ist ein guter, ein sportlicher Verlierer in dieser variantenreichen Dramaturgie.
Womöglich sollten alle aber ... versuchen, diese höllenschwere WM ein wenig leichter zu nehmen. Die wenigen gelungenen Komödien aus diesem Lande, "Der bewegte Mann" und "Männerpension", liegen Jahre zurück. Und wenn der Regisseur Klinsmann Größe und Weitsicht hat, dann wird er diese Idee laufen lassen - auch wenn es sein Plan sein mag, Kahn nicht bei der WM dabei zu haben. Denn dass ausgerechnet der verbissene Torwart, ein Angestellter in München beim einstigen FC Hollywood, erklärt, er wollte sich bei der WM um das Betriebsklima verdient machen, reicht fürs komische Fach. Ausgerechnet Kahn, von dem es hieß, er sage an den schlechten Tagen nicht Guten Tag und Guten Morgen. Ausgerechnet der empfiehlt sich als der neue Herbergsvater in einer bewegten Männerpension.
Steins Verdacht gefällt mir schon weniger, aber, wer weiß ...
SZ: Herr Stein, Oliver Kahn hat gerade eine Pressekonferenz gegeben.
Stein: Ist er zurückgetreten? Das ging aber schnell.
SZ: Nein, er macht weiter. Er fährt als Nummer zwei zur WM.
Stein: Nee, wirklich? Das ist eine Überraschung.
SZ: ... Hofft er insgeheim immer noch darauf, beim Eröffnungsspiel im Tor zu stehen?
Stein: ... ich glaube nicht, dass es diese Hoffnung allein ist, die ihn weitermachen lässt.
SZ: Was dann?
Stein: Ich vermute mal, dass da auch wirtschaftliche Gründe im Spiel sind. ... Vielleicht hat die Entscheidung auch mit Werbeverträgen zu tun.
SZ: Das heißt: mit Werbeverträgen, die zum Beispiel an die Präsenz bei der WM gekoppelt sind.
Stein: Zum Beispiel.
SZ: Kahn wird also die Nummer zwei bei einem Turnier sein, so wie Sie bei der WM 1986 in Mexiko hinter Toni Schumacher. ... Ist Kahn der neue Uli Stein?
Stein: Das können Sie nicht vergleichen. ... Franz Beckenbauer (hat) mir damals erst Bescheid gesagt, als wir in Mexiko waren. Ich hatte überhaupt keine Chance zu reagieren, ...
Bei Kahn ist das anders: Er weiß, welche Rolle für ihn bei der WM vorgesehen ist, ... Wenn er sich entscheidet mitzugehen, dann muss er das auch akzeptieren und durchziehen bis zum bitteren Ende.
SZ: Es muss ja nicht gleich so ein bitteres Ende sein wie bei Ihnen damals. Sie wurden nach Hause geschickt, weil Sie Beckenbauer "Suppenkasper" nannten.
Stein: Das war ja mehr ein Scherz damals. Ich hab' das mal beim Essen im Spielerkreis gesagt, und außer an diesem Tisch hat das keiner gehört. Einer der Spieler hat das dem Teamchef gesteckt.
SZ: Wissen Sie, wer das war?
Stein: Ich glaube schon, weil wir ja immer die gleiche Clique am Tisch waren, nur an diesem einen Tag war ein anderer dabei.
SZ: Wird Oliver Kahn also auch auf die Tischordnung achten müssen?
Stein: Ach nein, bestimmt nicht. Bei mir war das Frustpotenzial eben besonders hoch, weil ich's erst am Tag vor dem Spiel erfahren habe. Und erschwerend kam hinzu, dass Beckenbauer zu mir sagte: Uli, ich weiß ja, dass Du im Moment der beste Torwart der Welt bist, aber Du wirst trotzdem nicht spielen.
SZ: Hat er Ihnen das erklärt?
Stein: Nein, nie. Aber es gab schon damals die Vermutung, dass die Entscheidung vielleicht mit Werbeverträgen zu tun haben könnte. Ich hatte jedenfalls keine, die andere Seite schon. Hinter vorgehaltener Hand ist mir das später mehr oder weniger bestätigt worden.
Mir gefällt die Idee von der Männerpension
Kahn hat, nimmt man ihn beim Wort, akzeptiert, was er - wie viele fürchten - nie akzeptieren würde: Er wird beim Eröffnungsspiel am 9. Juni klaglos ertragen wollen, dass Rivale Lehmann im Tor steht, er wird versuchen, keine grimmige Miene zum neuen Spiel zu machen. Hält er das durch, wird man am Ende sagen können, er ist ein guter, ein sportlicher Verlierer in dieser variantenreichen Dramaturgie.
Womöglich sollten alle aber ... versuchen, diese höllenschwere WM ein wenig leichter zu nehmen. Die wenigen gelungenen Komödien aus diesem Lande, "Der bewegte Mann" und "Männerpension", liegen Jahre zurück. Und wenn der Regisseur Klinsmann Größe und Weitsicht hat, dann wird er diese Idee laufen lassen - auch wenn es sein Plan sein mag, Kahn nicht bei der WM dabei zu haben. Denn dass ausgerechnet der verbissene Torwart, ein Angestellter in München beim einstigen FC Hollywood, erklärt, er wollte sich bei der WM um das Betriebsklima verdient machen, reicht fürs komische Fach. Ausgerechnet Kahn, von dem es hieß, er sage an den schlechten Tagen nicht Guten Tag und Guten Morgen. Ausgerechnet der empfiehlt sich als der neue Herbergsvater in einer bewegten Männerpension.
Steins Verdacht gefällt mir schon weniger, aber, wer weiß ...
SZ: Herr Stein, Oliver Kahn hat gerade eine Pressekonferenz gegeben.
Stein: Ist er zurückgetreten? Das ging aber schnell.
SZ: Nein, er macht weiter. Er fährt als Nummer zwei zur WM.
Stein: Nee, wirklich? Das ist eine Überraschung.
SZ: ... Hofft er insgeheim immer noch darauf, beim Eröffnungsspiel im Tor zu stehen?
Stein: ... ich glaube nicht, dass es diese Hoffnung allein ist, die ihn weitermachen lässt.
SZ: Was dann?
Stein: Ich vermute mal, dass da auch wirtschaftliche Gründe im Spiel sind. ... Vielleicht hat die Entscheidung auch mit Werbeverträgen zu tun.
SZ: Das heißt: mit Werbeverträgen, die zum Beispiel an die Präsenz bei der WM gekoppelt sind.
Stein: Zum Beispiel.
SZ: Kahn wird also die Nummer zwei bei einem Turnier sein, so wie Sie bei der WM 1986 in Mexiko hinter Toni Schumacher. ... Ist Kahn der neue Uli Stein?
Stein: Das können Sie nicht vergleichen. ... Franz Beckenbauer (hat) mir damals erst Bescheid gesagt, als wir in Mexiko waren. Ich hatte überhaupt keine Chance zu reagieren, ...
Bei Kahn ist das anders: Er weiß, welche Rolle für ihn bei der WM vorgesehen ist, ... Wenn er sich entscheidet mitzugehen, dann muss er das auch akzeptieren und durchziehen bis zum bitteren Ende.
SZ: Es muss ja nicht gleich so ein bitteres Ende sein wie bei Ihnen damals. Sie wurden nach Hause geschickt, weil Sie Beckenbauer "Suppenkasper" nannten.
Stein: Das war ja mehr ein Scherz damals. Ich hab' das mal beim Essen im Spielerkreis gesagt, und außer an diesem Tisch hat das keiner gehört. Einer der Spieler hat das dem Teamchef gesteckt.
SZ: Wissen Sie, wer das war?
Stein: Ich glaube schon, weil wir ja immer die gleiche Clique am Tisch waren, nur an diesem einen Tag war ein anderer dabei.
SZ: Wird Oliver Kahn also auch auf die Tischordnung achten müssen?
Stein: Ach nein, bestimmt nicht. Bei mir war das Frustpotenzial eben besonders hoch, weil ich's erst am Tag vor dem Spiel erfahren habe. Und erschwerend kam hinzu, dass Beckenbauer zu mir sagte: Uli, ich weiß ja, dass Du im Moment der beste Torwart der Welt bist, aber Du wirst trotzdem nicht spielen.
SZ: Hat er Ihnen das erklärt?
Stein: Nein, nie. Aber es gab schon damals die Vermutung, dass die Entscheidung vielleicht mit Werbeverträgen zu tun haben könnte. Ich hatte jedenfalls keine, die andere Seite schon. Hinter vorgehaltener Hand ist mir das später mehr oder weniger bestätigt worden.
„Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“
(Albert Camus)
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Das liebe Geld spielt sicherlich eine Rolle.
Es geht um den eigenen Marktwert (u.a. auch Werbeverträge) und auch um Prämien.
Allein das wird aber denke ich nicht ausschlaggebend für Kahn gewesen sein. Habe eher das Gefühl, dass er denkt mit dieser Entscheidung Lehmann noch mal unter Druck setzten zu können. Sollte Lehmann dem Druck nicht bestehen zu können, was ich eigentlich nicht glaube, dann könnte Kahn schnell wieder die Nummer 1 sein.
Ein weiterer Gedanke könnte sein, dass sich Lehmann zu dem auch noch verletzten könnte oder in den ersten WM auftritten zu wackeln beginnen könnte.
Kahn will sich wohl die Chance erhalten doch noch irgendwie bei der WM zu spielen, denn diese WM war für Kahn eines seiner wichtigsten sportlichen Ziele.
Im Übrigen glaube ich persönlich, im Gegensatz zu Loddar oder Lattek, nicht, dass es Theater bei der WM geben wird.
Die beiden haben schon mehrere Tuniere zusammen gespielt (spielen müssen) und immer, zumindest 04, war ein gewisser Anspruch Lehmanns schon vorhanden, und es blieb immer ruhig.
Wenn dann versuchen Leute wie Lattek, Loddar, Wörns irgendwie Theater zu machen, weil sie sich gerne in der Glotz beim Schlauschnak sehen.
Es geht um den eigenen Marktwert (u.a. auch Werbeverträge) und auch um Prämien.
Allein das wird aber denke ich nicht ausschlaggebend für Kahn gewesen sein. Habe eher das Gefühl, dass er denkt mit dieser Entscheidung Lehmann noch mal unter Druck setzten zu können. Sollte Lehmann dem Druck nicht bestehen zu können, was ich eigentlich nicht glaube, dann könnte Kahn schnell wieder die Nummer 1 sein.
Ein weiterer Gedanke könnte sein, dass sich Lehmann zu dem auch noch verletzten könnte oder in den ersten WM auftritten zu wackeln beginnen könnte.
Kahn will sich wohl die Chance erhalten doch noch irgendwie bei der WM zu spielen, denn diese WM war für Kahn eines seiner wichtigsten sportlichen Ziele.
Im Übrigen glaube ich persönlich, im Gegensatz zu Loddar oder Lattek, nicht, dass es Theater bei der WM geben wird.
Die beiden haben schon mehrere Tuniere zusammen gespielt (spielen müssen) und immer, zumindest 04, war ein gewisser Anspruch Lehmanns schon vorhanden, und es blieb immer ruhig.
Wenn dann versuchen Leute wie Lattek, Loddar, Wörns irgendwie Theater zu machen, weil sie sich gerne in der Glotz beim Schlauschnak sehen.
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Wenigstens sind wir im Tor gut besetzt. Es wäre nicht gleich eine Schwächung, falls Lehmann sich wärend der WM verletzten sollte. Respekt für Kahn, das er nicht alles hinschmeisst und sich in die Mannschaft einordnen will. Für ihn ist jetzt auch noch alles drin, wirtschaftlich und sportlich gesehen. Er hat nochmal die Möglichkeit eines Einsatzes im Fall der Fälle und wird vielleicht noch Weltmeister im eigenen Land.
VfB Oldenburg 1897 - 3. Liga 2022/2023 - 15.04.2024 Beschluss Stadionneubau
Eisvögel USC Freiburg - 2022 Deutscher Meister - 2013 Deutscher Pokalsieger
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